Lajen Südtirol

Lajen im Eisacktal in Südtirol

Lajen ist eine Gemeinde im Südtiroler Eisacktal und wird heute von zahlreichen Gästen auch als Urlaubsziel gewählt. Als Besucher der Gemeinde kann man schnell feststellen, dass Lajen aufgrund der geographischen Lage viele Vorzüge bietet. Die Gemeinde liegt auf einem ausgedehnten Bergrücken im unteren Eisacktal. Nordwestlich von Lajen befindet sich die Stadt Klausen, im Norden erstreckt sich das Villnößtal und im Süden das aufgrund seiner Holzschnitzkunst weltbekannte Grödner Tal. Insgesamt erstreckt sich das gesamte Gemeindegebiet auf einer Höhe von 464 Metern bis hinauf auf eine Höhe von 2.281 Metern über dem Meeresspiegel, wobei das Gemeindezentrum auf einer Höhe von 1.093 Metern liegt. Der höchste Punkt des Gemeindegebietes von Lajen befindet sich auf der Raschötz, einem Hochplateau in der Geisler-Gruppe, welche auch gleichzeitig als der Hausberg der Gemeinde gilt.

Aufgrund der geographischen Lage kann man von Lajen aus sowohl die schmucken Orten im Südtiroler Eisacktal, aber auch die einmalige Bergwelt der Dolomiten, welche vor allem im angrenzenden Villnößtal, im Grödner Tal und im Schlerngebiet vorzufinden ist, sehr schnell erreichen. Unverwechselbar ist auch der Ausblick von Lajen in das Eisacktal.

Lajen hat mit seinen Fraktionen St. Peter, Albions, Freins, Ried, Tanirz und Tschöfas knapp 2.800 Einwohner (Stand 31.12.2022: 2.774 Einwohner). Lajen wird auf Italienisch "Laion" und auf Ladinisch "Laiun" bezeichnet.

Sehenswertes in Lajen

Sehenswert in Lajen ist die Pfarrkirche, welche dem Heiligen Stephanus und dem Heiligen Laurentius geweiht wurde. An der Stelle, an der heute die Kirche zu finden ist, stand eine romanische Pfarrkirche. Diese war damals allerdings bedeutend kleiner und musste dem heutigen Kirchenbau weichen. Die neue, klassizistische Pfarrkirche wurde in den Jahren 1842 bis 1845 erbaut. Der romanische Glockenturm, der seine barocke Zwiebel im Jahr 1714 bekam, blieb beim Neubau der Kirche erhalten.

Insgesamt zeigt sich die Pfarrkirche von Lajen als eine sehr große Kirche, welche im Vergleich zur Gemeindegröße eher überdimensioniert wirkt und dem Gotteshaus dem Beinamen „Dom auf dem Berg“ eingebracht hat.

Das Schiff der Pfarrkirche von Lajen hat eine Länge von 40 Metern und eine Breite von 15,6 Metern. Der Kirchenbau kommt ohne Säulen aus, sodass es sich bei der Pfarrkirche um eine der größten säulenlosen Kirchen von ganz Südtirol handelt.

Das Leben der Kirchenpatrone, des Heiligen Stephanus und des Heiligen Laurentius, ist auf den Fresken der Kirche visualisiert. Die Deckenflächen wurden von Josef Arnold und seinen Söhnen im Jahr 1844 gemalt.

In der Kirche befindet sich ein Hochaltar, über dem die Krönung Mariens gezeigt wird. Das Altarbild stammt von Peter Kachler aus St. Georgen bei Bruneck. Dieses zeigt Maria mit dem Jesuskind und die zwei Namenspatrone der Pfarrkirche.

Die Geschichte von Lajen

Nicht nur heute fühlen sich die Einheimischen und die Besucher in Lajen wohl. Schon vor Jahrtausenden wusste man die Lage des heutigen Gemeindegebietes zu schätzen, was sich mit daran zeigt, dass man die erste Besiedlung bis in die Steinzeit etwa 6.000 Jahre vor Christus zurückverfolgen kann. Die ältesten Siedlungsreste stammen aus der Jungsteinzeit etwa 2.000 bis 1.800 Jahre vor Christus. Archäologische Grabungen am Wasserbühl zeigen ebenfalls, dass es in Lajen etwa im 14. bis 13. Jahrhundert vor Christus, in der Spätbronzezeit, Siedlungen gegeben hat.

Die erste urkundliche Erwähnung von Lajen ist heute aus einer Schenkungsurkunde bekannt, welche aus den Jahren 985 und 993 stammt. In der Schenkungsurkunde ist noch von „Legian“ die Rede. Inhalt der Schenkungsurkunde ist, dass eine Witwe mit dem Namen „Luitpirch“ ihren gesamten Grundbesitz dem Bischof Albiun von Brixen vermacht.

Schon um die Jahrtausendwende vom ersten in das zweite Jahrtausend sind Dokumente bekannt, in denen die heutigen Fraktionen Albions, Tanirz und Tschöfas genannt werden.

Im Jahr 1147 wird Lajen zu einer selbstständigen Pfarrei, welche sich bis zum Jahr 1418 auch bis ins Grödner Tal und Kolfuschg mit Corvara im Gadertal erstreckt hat. Im Jahr 1147 wurde auch die Pfarrkirche von Lajen geweiht.

Ab dem 13. Jahrhundert wurde Lajen an das Gericht Gufidaun zugeordnet, was mit dem schrittweisen Übergang der bisherigen Besitzungen an die Grafen von Tirol einherging.

Im 19. und 20. Jahrhundert kam es vor allem zu Auf- und Ausbau der Infrastruktur von Lajen. So wurde beispielsweise im Jahr 1856 die Straße von Waidbruck ins Grödner Tal eröffnet, im die Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert die erste öffentliche Wasserleitung und in den Jahren 1915/1916 die Grödner Bahn nach Wolkenstein/Plan gebaut. Die Grödner Bahn war bis ins Jahr 1960 in Betrieb.

Lajen, der Geburtsort von Walther von der Vogelweide

Der bekannte und bedeutende Sänger und Liederdichter des Mittelalters, Walther von der Vogelweide, soll in Lajen zur Welt gekommen sein. Auch wenn nicht genau nachgewiesen werden kann, woher er tatsächlich kommt, gilt das Lajener Ried als eines der wahrscheinlichsten Herkunftsorte.

Eine über dem Hauseingang des Innervogelweiderhofes angebrachte Gedenktafel wurde am 03.10.1874 enthüllt. Mit dieser Gedenktafel wird zum Ausdruck gebracht, dass es sich bei dem Haus um das Heimathaus von Walther von der Vogelweide handeln soll.

Auch das Wappen der Gemeinde Lajen zeigt eine Verbindung zu Walther von der Vogelweide. Das Wappen ist auf der linken Seite silbern und auf der rechten Seite schwarz. Auf der silbernen Seite ist ein Käfig mit einem Singvogel darin abgebildet, was das Wappen von Walther von der Vogelweise ist. Dieser Singvogel in seinem Käfig wurde in den 1960er Jahren in das Wappen aufgenommen.

Pontives

Zur Gemeinde Lajen gehört auch Pontives. Hierbei handelt sich nur um eine kleine Ortschaft, jedoch um keine eigenstände Fraktion.

Bei Pontives treffen die Straßen, welche von Klausen bzw. von Waidbruck ins Grödner Tal führen, zusammen. Pontives kann auch als Grenze zum ladinischen Sprachraum bezeichnet werden. Ab Pontives in Richtung Grödner Tal haben die Einwohner noch überwiegend Ladinisch als Muttersprache. Pontives liegt südöstlich der Raschötz.

Seit dem Jahr 2003 befindet sich in Pontives der Stützpunkt der Einsatzzentrale des Aiut Alpin Dolomites (alpine Hilfe in den Dolomiten). Hierbei handelt es sich um eine Vereinigung von 17 Bergrettungsmannschaften, die vor allem aus dem ladinischen Gebiet kommen. Für den Helikopter befindet sich hier auch ein entsprechender Hangar. Bis zum Jahr 2003 war der Aiut Alpin bei der Sanon Hütte auf der Seiser Alm stationiert. Damals musste jedoch aufgrund der dort fehlenden Infrastruktur ein neuer Standort gesucht werden, der dann in Pontives gefunden wurde. Damit sieht man, wenn man sich in Pontives aufhält, des Öfteren den auffallen roten Helikopter starten bzw. landen.

Veranstaltungshighlights

In Lajen werden jährlich Veranstaltungen durchgeführt, welche man bei einem Aufenthalt in der Gemeinde nicht verpassen sollte. Empfehlenswert sind beispielsweise:

  • Der Almabtrieb am ersten Sonntag im Oktober.
  • Der Wandertag „Walther von der Vogelweide“, welcher immer Mitte Juni stattfindet.
  • Die Törggeleabende ab Mitte September.
  • Die Kräuterwanderungen, die in den Sommermonaten angeboten werden.

Über die genauen Veranstaltungen sollte man sich im Informationsbüro in Lajen, Walther von der Vogelweide 30/b, 39040 Lajen vor Ort informieren.

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