St. Valentin, Fraktion der Gemeinde Villnöß

Zur Gemeinde Villnöß im gleichnamigen Villnösser Tals in Südtirol gehört die Fraktion St. Valentin. Der Ort liegt damit auch innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Eisacktal.

Bei St. Valentin handelt es sich um einen kleinen Weiler, der westlich von St. Peter – der Hauptgemeinde des Villnösser Tals – auf Höhe von 1.150 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Auch wenn es sich bei St. Valentin um eine eher kleine Ortschaft handelt, blickt diese schon auf eine sehr lange Besiedlungsgeschichte zurück. Diese zeigt sich an den vielen Urhöfen, welche hier zu finden sind.

Die Kirche St. Valentin

Die Villnösser Fraktion hat ihren Namen von der Kirche erhalten, welche dem Heiligen Valentin geweiht wurde. Die St. Valentin-Kirche wurde, geht man nach der Inschrift auf dem Triumphbogen, bereits 1303 erbaut. Möglicherweise stand an der Stelle, an der sich die Kirche heute befindet, schon im Jahr 1090 eine Kirche. Aufgrund des Alters des Gotteshauses handelt es sich jedenfalls um die älteste Kirche des Dolomitentales Villnöss. Die St. Valentin ist eine Filialkirche der Pfarrkirche, welche sich im Nachbarort St. Peter – ebenfalls eine Fraktion und zugleich der Hauptort der Gemeinde Villnöß – befindet.

Aus kunstgeschichtlicher Sicht ist die Kirche, welche sowohl romanische als auch gotische Elemente aufweist, auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Langschiff der Kirche und der Kirchturm mit der gemauerten Viereckpyramide – einem Stein-Pyramidenhelm – und den dreiteiligen Rundbogenfenstern sind im romanischen Stil.

Auffallend und auch absolut bemerkenswert ist der Opferstock aus dem Jahr 1576 beim Eingang der Kirche. Auch das Christopherus-Fresko mit Bordüre und einem Granatbuckelornament zieht die Blicke der Besucher auf sich. Das Fresko stammt aus dem 15. Jahrhundert. Dass hier das Christopherus-Fresko angebracht wurde, spricht dafür, dass sich die Kirche einst einmal an einem wichtigen Übergangsweg befunden hatte, da der Heilige Christopherus der Schutzheilige der Wanderer, Pilger und Reisende ist.

Im Inneren der Kirche fällt sofort der gotische Flügelaltar auf, der aus der Werkstatt von Hans Klocker, einem Brixner Schnitzer, stammt und um die Jahrhundertwende vom 15. in das 16. Jahrhundert erschaffen wurde. Hier wird Maria mit dem Jesuskind, St. Wolfgang und natürlich auch St. Valentin im Schrein des Altars gezeigt. Im Altaraufsatz sind eine Kreuzigungsgruppe und die Büsten von Barbar und St. Katharina zu sehen.

Im Rahmen einer Renovierung wurden im Jahr 1975 größere Teile eines Gemäldes freigelegt, welches schon im 14. Jahrhundert gemalt wurde. Das Gemälde zeigt den Kampf von St. Georg mit dem Drachen.

Hinweis: Nachdem in Südtirol mehrere Kirchen dem Heiligen Valentin geweiht wurden, hat nicht nur die Fraktion der Gemeinde Villnöß den Namen „St. Valentin“ in Südtirol. So gibt es beispielsweise auch innerhalb der nahegelegenen Marktgemeinde Kastelruth eine Fraktion, welche St. Valentin heißt.

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