Vahrn

Die Gemeinde Vahrn im Eisacktal, Südtirol

Die Gemeinde Vahrn befindet sich im Eisacktal in Südtirol, in unmittelbarer Nähe zur Stadt Brixen. Die bekannte Bischofsstadt ist nur etwa zwei Kilometer in südlicher Richtung entfernt.

Das gesamte Gemeindegebiet von Vahrn, zu dem die Fraktionen Neustift, Spiluk und Schalders gehören, erstreckt sich an der nordwestlichen Seite des Brixner Talkessels bis zum Kamm der Sarntaler Alpen. Die wohl „prominenteste“ Fraktion der Gemeinde Vahrn ist Neustift, da sich hier das gleichnamige und bedeutende Kloster Neustift mit der gut erhaltenen Klosteranlage befindet.

Die Nähe zur Stadt Brixen (das Zentrum von Vahrn ist nur etwa zwei Kilometer vom Zentrum der Stadt Brixen entfernt), lassen den Hauptort Vahrn fast schon wie einen Ortsteil der Bischofsstadt wirken. Im Ortsteil Löwenviertel ist Vahrn mit der Stadt Brixen zusammengewachsen, sodass die Gemeinde und die Stadt nur anhand der Ortschilder von den aufmerksamen Besuchern getrennt werden kann. Auf diesem Grund wird Vahrn oftmals von den Besuchern als Vorort der Stadt Brixen gesehen und als solcher auch bezeichnet.

Allgemeines zur Gemeinde Vahrn

Die Gemeinde Vahrn – auf Italienisch: „Varna“ – gehört zur Südtiroler Bezirksgemeinschaft Eisacktal und hat fast 4.900 Einwohner (Stand 31.12.2021: 4.892 Einwohner) vorzuweisen. Die meisten Einwohner sind im Hauptort Vahrn (etwa 3.500 Einwohner). Die zweitstärkste Fraktion, was die Einwohner betrifft, ist mit knapp 1.000 Einwohner die Fraktion Neustift.

Die Gemeinde Vahrn liegt auf einer Höhe von 650 Metern über dem Meeresspiegel, wobei sich der höchste Punkt des Gemeindegebietes auf einer Höhe von 2.741 Metern befindet.

Geographisch liegt die Gemeinde Vahrn im nördlichen Teil des Eisacktals und ist zugleich die Grenze zum Wipptal. Im Norden von Vahrn befindet sich Franzensfeste mit der bekannten Festung Franzensfeste. Östlich der Gemeinde Vahrn befindet sich in einer Entfernung von etwa 9 Kilometern die Gemeinde Natz-Schabs, welche ebenfalls zur Bezirksgemeinschaft Eisacktal gehört.

Das Ortsbild von Vahrn ist von den Weinreben und den Obstgärten geprägt, welche hier zahlreich zu finden sind. Da Besucher, die vom Norden nach Südtirol anreisen, als Weinbaugebiet als erstes jenes von Vahrn zu sehen bekommen, wird die Gemeinde Vahrn gerne von Verfassern von Reiseliteratur als das „Tor zum Süden“ beschrieben.

Geschichtliches zur Gemeinde Vahrn

Die Gemeinde Vahrn wurde im Jahr 992 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Gericht Salern.

Die Lage der Gemeinde Vahrn an der alten Brennerstraße und damit direkt an der wichtigen Verkehrsroute vom Norden in den Süden ließ viele Reisende in Vahrn rasten. In der Folge konnte sich schon im Mittelalter das Handwerkt und die Gastronomie in dieser Gemeinde etablieren und sorgte damit für die Haupteinnahmequelle der Vahrner Bevölkerung.

Im Jahr 1867 wurde in Vahrn eine Haltestelle der Brennerbahn eingerichtet. Diese Haltestelle führte für Vahrn zu einem Aufschwung, da fortan in den Sommermonaten (Mai bis Oktober) angesehene und auch betuchte Gäste zur Erholung kamen. So hat beispielsweise ein Wiener Bankier im Jahr 1910 das Luxus-Hotel Salern errichten lassen, das ebenfalls dafür sorgte, dass in Vahrn weitere wohlhabende Gäste ihren Urlaub verbrachten. Das Hotel Salern gibt es heute leider nicht mehr.

Neben der Gastronomie und dem Handwerk wurde und wird der Obst- und Weinbau in Vahrn intensiv betrieben, auf den sich viele Bauern in der Gemeinde spezialisiert haben.

Die Adeligen und hohen Beamten des Brixner Fürstbischofs hatten schon früher in Vahrn einige Edelsitze erbauen lassen. Genau diese Edelsitze prägen noch heute das Ortsbild von Vahrn und tragen ihren Teil zu dem schönen Erscheinungsbild der Gemeinde bei.

Sehenswertes in Vahrn

Pfarrkirche St. Georg

Direkt im Hauptort Vahrn befindet sich die dem Heiligen Georg geweihte Pfarrkirche.

Die Kirche wurde nach heutigen Erkenntnissen im 12. Jahrhundert erbaut und wurde um die Mitte des 15. Jahrhunderts erweitert. Im Rahmen der Erweiterung wurde das Gotteshaus um ein Joch verlängert. Eine weitere Erweiterung erfuhr die Kirche im 17. Jahrhundert mit dem nördlichen Seitenschiff.

Die Kirche des Kirchenpatrons, des Heiligen Georgs, wurde um das Jahr 1770 vollständig barockisiert.

Bei der Pfarrkirche von Vahrn befindet sich auch der Friedhof der Gemeinde. Auch das Mesnerhaus, das heute unter Denkmalschutz steht, befindet sich direkt neben der Kirche.

Burgruine Salern

Das Gericht Salern, zu der die Gemeinde Vahrn einst gehörte, hatte seinen Sitz auf der Burg Salern. Diese damalige Burg, die von Bischof Bruno erbaut wurde, ist heute zur Burgruine verfallen, sodass derzeit nur noch Mauerreste vorhanden sind. Zu diesen Mauerresten gehören Teile der Ring- und Palas-Mauer des Bergfrieds. Die Burgruine befindet sich nordwestlich von Vahrn auf einem Hügel.

Die damalige Burg Salern wurde ab dem Jahr 1277 erbaut und erstmals im Jahr 1280 urkundlich erwähnt.

Vahrner See

Ein beliebtes Ausflugsziel in Vahrn ist der Vahrner See, der sich zwei Kilometer nordöstlich von Vahrn befindet und auf einer Höhe von 712 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Hierbei handelt es sich um ein stark verlandetes Gewässer, das von einem Schilfgürtel umgeben ist und damit ein idyllisches Bild abgibt.

Beim Vahrner See handelt es sich um den Rest von einst zwei Vahrner Seen, welche hier einmal vorhanden waren. Daher spricht man von dem heute noch vorhandenen Vahrner See vom „Obersee“. Urkundlich wurde der Vahrner See, der seit 1977 zum Schutz dieses Biotops unter Naturschutz steht, im Jahr 1277 erstmals urkundlich erwähnt.

Der Vahrner See kann als Badesee genutzt werden. Daher befindet sich hier auch die erforderliche Infrastruktur, zu der unter anderem Umkleidekabinen und Toiletten zählen. Aktuell ist der See und das Ufer allerdings aus Sicherheitsgründen gesperrt, da in diesem Bereich größere Mengen an Kriegsmaterial gefunden wurde.

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