Neustift | Vahrn

Neustift, eine Fraktion der Gemeinde Vahrn

Wenn man in Südtirol von „Neustift“ spricht, dann meint man zumeist das Kloster Neustift mit der ausgedehnten und bekannten Klosteranlage. Bei Neustift handelt es sich jedoch um eine Fraktion der Gemeinde Vahrn, die im Südtiroler Eisacktal liegt und aufgrund des Klosters Neustift einen sehr hohen Bekanntheitsgrad hat.

Die große Klosteranlage Neustift prägt das Orts- und Siedlungsgebiet von Neustift maßgeblich. Während in Neustift nur wenige Höfe zu finden sind, von denen drei im Riggertal liegen, hat die Klosteranlage eine große landschaftliche und auch kulturhistorische Bedeutung.

Neustift – auf Italienisch: „Novacella“ – liegt in einer Entfernung von etwa einen Kilometer nordöstlich des Hautortes Vahrn. Nördlich von Neustift öffnet sich das Riggertal, welches vom Eisack durchflossen wird.

Allgemeines zu Neustift

Die Gemeinde Vahrn hat mit ihren Fraktionen Neustift, Schalders und Spiluk etwa 4.900 Einwohner, wobei Neustift hiervon knapp 1.000 Einwohner hat. Damit ist Neustift nach dem Hauptort Vahrn die einwohnerstärkste Fraktion der Gemeinde, die im Norden an das Wipptal angrenzt.

Nördlich und südlich von Neustift gibt es zwei unverbaubare Hangabschnitte. Auf diesen Flächen befinden sich unter anderem Weinreben und Obstplantagen, die ihren Teil zum Ortsbild der Gemeinde Vahrn beitragen.

Kloster Neustift und die Stiftskirche

Das Kloster Neustift – das Augustiner Chorherrenstift Neustift – gilt als das bekannteste Kloster Südtirols und zugleich als eines der bedeutendsten Klöster des Tiroler Raumes.

Das Kloster wurde im Jahr 1142 gegründet und entstand damit in der Zeit, in der im gesamten mitteleuropäischen Raum Klöster und Stifte gegründet wurden. Die Gemeinschaften der Klöster und Stifte hatten sich auf den Bischof und den Kirchenlehrer Aurelius Augustinus besonnen. Eine bekannte Aussage von Augustinus ist z. B. „Ich glaube, um zu verstehen, und ich verstehe, um zu glauben“.

Gegründet wurde das Kloster von Bischof Hartmann. Bischof Hartmann wurde im Jahr 1133 zum Bischof von Brixen gewählt. Man spricht deshalb von „Stift“, da das Kloster Neustift seinen Reichtum durch Stiftungen und Schenkungen erlangt hat.

Zum Kloster Neustift, das heute von den Augustiner Chorherren geführt wird, gehört auch die Stiftskirche, welche sich ebenfalls auf dem Gelände befindet und im Jahr 1142 der Mutter Gottes geweiht wurde. Nachdem ein Brand im Jahr 1190 den damaligen Kirchenbau zerstörte, wurde die Stiftskirche, wie sie heute zu sehen, mit einem dreischiffigen Kirchenbau neu errichtet. Die Größe und der mächtige Glockenturm machen die Stiftskirche zu einem auffallenden Bau auf dem Gelände von Kloster Neustift.

Unterhalb der Stiftskirche befindet das Stiftsmuseum.

Direkt hinter der Stiftskirche befindet sich eine gotische Gnadenkapelle.

Wer das Kloster Neustift besichtigen möchte, muss an einer Führung teilnehmen, welche ganzjährig angeboten wird. Hier wird dann auch die sehenswerte Stiftbibliothek gezeigt, die sehr teure, teilweise bis zu 300 Jahre alte Exemplare, enthält.

Dadurch, dass im Laufe der Jahrhunderte beim Kloster Neustift immer wieder dazu gebaut wurde, können Besucher von sämtlichen Bauepochen etwas entdecken, von der Romanik bis zur Moderne. Durch die ständigen Erweiterungsbauten ist das Kloster Neustift zu dem heute architektonisch sehenswerten Ensemble entstanden.

Die Stiftskellerei

Bei der Stiftskellerei des Kloster Neustift handelt es sich um ein Weingut aus dem Jahr 1142. Zahlreiche Besucher und Gäste suchen die Stiftskellerei in Neustift auf, um hier den Wein und diverse andere Spirituosen zu verkosten. Im angegliederten Klosterladen können dann die Produkte aus der eigenen Herstellung des Kloster Neustifts auch erworben werden.

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