Raas | Natz-Schabs

Raas, eine Fraktion der Gemeinde Natz-Schabs

Die Ortschaft Raas im Südtiroler Eisacktal ist eine Fraktion der Gemeinde Natz-Schabs.

Die Gemeinde Natz-Schabs ist in Südtirol für den Apfelanbau bekannt. Das Gemeindegebiet befindet sich auf einem Hochplateau auf einer Höhe von etwa 800 Metern über dem Meeresspiegel. Diese geographische Lage bietet beste Bedingungen für den Anbau dieses Kernobstes.

Innerhalb des Gemeindegebietes Natz-Schabs liegt die Fraktion Raas im südwestlichen Teil. Natz liegt etwa vier Kilometer östlich von Raas. Neustift (eine Fraktion der Gemeinde Vahrn, in der sich das gleichnamige Kloster Neustift befindet) liegt etwa drei Kilometer in südwestlicher Richtung von Raas.

Neben den Apfelbäumen, die in der Gemeinde Natz-Schabs nahezu an jeder nur denkbaren Stelle zu finden sind, prägen Föhrenwälder und das Raier Moos im Norden und im Osten das Ortsbild von Raas. Im Süden und im Westen fallen die Hänge in den Brixner Talkessel ab, wo unter anderem auch die Weinberge von Neustift zu finden sind.

Raas liegt auf einer Höhe von 842 Metern über dem Meeresspiegel.

Kirche St. Ägidius

Der ortsbildbestimmende Bau von Raas – auf Italienisch: „Rasa“ – ist die Kirche St. Ägidius. Dass mit der Kirche eine sehr lange Geschichte verbunden ist, zeigt das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung. Schon im Jahr 1173 wird das Gotteshaus als „ecclesia sancti Egidii“ erwähnt.

Die St. Ägidius-Kirche zeigt sich im spätgotischen Stil. Der Namenspatron der Kirche, der Heilige Ägidius, ist der Schutzpatron des Weinbaus.

Um das Jahr 1850 geriet ein Haus in der Nähe der Kirche in Brand. Als die Flammen bereits auf die benachbarten Höfe übergegriffen hatte und auch schon die Kirche von den Flammen in Gefahr war, gelobten die Einwohner jährlich am Tag des Heiligen Ägidius Brot an die Armen zu verteilen, damit die Kirche verschont blieb. Nachdem die Kirche tatsächlich von dem wütenden Feuer verschont wurde, standen die Raaser zu ihrem Wort. Jedes Jahr sammelte ein Bauer von den Höfen in Raas Korn ein. Aus dem hierdurch gewonnenen Mehl wurde Brot gebacken und fortan jährlich am 01. September – am Tag des Heiligen Ägidius (dem sogenannten Ägidi-Tag) – nach der Rosenkranzandacht an die Armen in Raas verteilt.

Mit den Jahrzehnten wurde der Brauch weniger gelebt, was auf den Rückgang des Getreideanbaus zurückzuführen ist. Daher übernahm im Jahr 1975 die örtliche Feuerwehr die Organisation und Durchführung des alten Brauchs. Nun wird bei den Familien für den Kauf des Mehles Geld gesammelt. Das Ägidi-Brot wird am 01. September an die Teilnehmer des Rosenkranzgebetes verteilt, sodass der alte Brauch weiter gelebt wird und die Raaser weiterhin zu Ihrem Wort aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stehen.

Das Raier Moos

In Raas befindet sich das Raier Moos, ein besonderes Naturjuwel. Hierbei handelt es sich um ein etwa zehn Hektar großes Biotop und ein Feuchtgebiet. Die Feuchtgebiete in dieser Gegend haben sich aus den eiszeitlichen Gletschern, die es hier einst gegeben hat, in den von Ton abgedichteten Mulden entwickelt.

Im Raier Moos ist eine umfangreiche Flora und Fauna zu finden. Das Biotop kann über einen Naturlehrpfad umrundet werden. Der Naturlehrpfad ist von der St. Ägidius-Kirche über den Weg mit der Markierung 4 (in östlicher Richtung) zu erreichen. Nachdem man den Moser erreicht hat, folgt man dem Symbol, das den Naturlehrpfad ausweist.

Die Fauna und Flora – also die Tierarten und die Pflanzenwelt – die im Raier Moos vorzufinden sind, werden an Informationstafeln gut beschrieben und liefern wertvolle Informationen für die Interessierten.

Der Spielplatz Apfelgarten

Dass Natz-Schabs in vielerlei Hinsicht mit dem Apfelanbau in Verbindung gebracht wird, zeigt sich auch auf einem besonderen Spielplatz, der in Raas zu finden ist und der vor allem die Kleinen anlockt.

Der Spielplatz Apfelgarten befindet sich an der Moser Wiese und hat als zentrales Element einen überdimensionierten, etwa fünf Meter hohen Apfel, der als Spielturm fungiert. Aus diesem großen Holzapfel führen unter anderem Rutschen ins Freie.

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