Nauders in der Gemeinde Rodeneck, Eisacktal, Südtirol
Nauders ist ein kleines Dorf am nördlichen Rand des Eisacktals in Südtirol und befindet sich in der Nähe des Übergangs ins Pustertal. Der Ort ist eine Fraktion der Gemeinde Rodeneck.
Nauders befindet sich etwa fünf Kilometer südlich von Mühlbach und etwa drei Kilometer nördlich von Schloss Rodenegg. Die Bischofsstadt Brixen befindet sich südwestlich von Nauders in einer Entfernung von etwa 15 Kilometer und ist mit dem Auto in zirka 20 Minuten zu erreichen.
Die italienische Bezeichnung von Nauders lautet „San Benedetto“. Nauders hat etwa 220 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 980 Metern über dem Meeresspiegel.
Das Ortsgebiet erstreckt sind von West nach Ost, wobei sich entlang der Hauptstraße die meisten Wohnhäuser und auch die Kirche befinden. Aufgrund dieser geographischen Ausdehnung wird Nauders daher oftmals auch als das „lange Dorf“ bezeichnet.
Die Geschichte von Nauders
Auch wenn sich Nauders den Besuchern beschaulich und ursprünglich zeigt, ist mit dem kleinen Ort bereits eine sehr lange Geschichte verbunden. Schon im 11. Jahrhundert wurde Nauders – damals noch als Nuders bzw. Nouders – erwähnt.
Von den Bauernhöfen, die in Nauders vorzufinden sind, wird oftmals der Herzleierhof hervorgehoben. Auf dem Herzleierhof wohnte kurz vor dem Wechsel ins 14. Jahrhundert der letzte Herr von Rodank (Friedrich IV. von Rodank), dessen Vorfahre (Friedrich I. von Rodank) die damalige Burg bzw. das heutige Schloss Rodenegg in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut hat.
Heute finden Urlaubsgäste in Nauders einige Hotels und Pensionen vor, die ihre schönste Zeit des Jahres abseits des großen Trubels und inmitten der nahezu unberührten Natur verbringen möchten. Die Landschaft, in der Nauders eingebettet ist, ist von grünen Wiesen und Wäldern geprägt und bietet zahlreiche Möglichkeiten für ein entspanntes und erholsames Wandern inmitten der Südtiroler Natur. So ist für einen Ausflug auf die Rodenecker Alm, zum nahegelegenen Schloss Rondenegg oder auch auf die Lüsner Alm die Ortschaft Nauders ein idealer Ausgangspunkt.
Gegenüber der Kirche von Nauders ist der Dorfbrunnen zu finden, der in seiner heutigen Form – wie die Jahreszahlen auf dem Brunnen verraten – 1998 gefertigt wurde.
Die Kirche von Nauders
Etwa in der Mitte des „langen Dorfes“ Nauders befindet sich an der Hauptstraße die Kirche des Ortes. Diese Kirche wird gerne als das Nauderer Kirchl bezeichnet. Hierbei handelt es sich um die Kirche, welche dem Heiligen Benedikt geweiht wurde. Bei der Kirche zum Heiligen Benedikt handelt es sich um eine Filialkirche der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Rodeneck. Neben der St.-Benedikt-Kirche in Nauders gibt es in Südtiroler nur noch eine Benedikts-Kirche; diese befindet sich in Mals im Vinschgau und damit im Westen Südtirols.
Das kleine Gotteshaus wurde bereits im Jahr 1475 in einem Ablassbrief erwähnt, was von der langen Geschichte, die mit der Kirche in Nauders verbunden ist, zeugt. Allerdings ist nichts bekannt, wann tatsächlich erstmals die Kirche erbaut wurde.
Im Jahr 1712 wurde die damalige Kirche aufgrund der Baufälligkeit gesperrt. In der Folgezeit kam es dann zu umfangreichen Renovierungen der Kirche, sodass im Jahr 1715 eine erneute Weihung erfolgte, mit der die Renovierungsarbeiten als abgeschlossen angesehen werden konnten. Das Äußere der Kirche wurde im Jahr 2006 gründlich saniert; im Rahmen dieser Sanierung wurde die Kirchenfassade restauriert und das Dach neu eingedeckt.
Im Kircheninneren ist das Deckengemälde zu bestaunen, das die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit mit dem Kirchenpatron der Kirche – dem Heiligen Benedikt – und den Heiligen Rochus und Sebastian zeigt.
Das Altarbild wurde von Franz Sebaldus Unterberger geschaffen und zeigt ebenfalls den Kirchenpatron.