Vill | Rodeneck

Vill, Hauptort der Gemeinde Rodeneck im Eisacktal, Südtirol

Vill ist der Hauptort und zugleich eine Fraktion der Gemeinde Rodeneck im Eisacktal in Südtirol.

Dass Vill der Hauptort der Gemeinde Rodeneck ist, ist schon dadurch erkennbar, dass sich hier die wichtigen infrastrukturellen Einrichtungen befinden. Neben dem Tourismusverein bzw. Informationsbüro sind hier unter anderem der Kindergarten, die Schule, das Gemeindehaus, die Pfarrkirche mit dem dazugehörigen Pfarrwidum und auch das Rathaus zu finden. Diese infrastrukturellen Einrichtungen sorgen auch für eine vermehrte Bautätigkeit in Vill, weshalb der Ort als Hauptort von Rodeneck in der jüngeren Vergangenheit eine immer größere Bedeutung innerhalb der Gemeinde Rodeneck erlangt hat.

Die Gäste kommen bei einem Besuch der Gemeinde Rodeneck vorrangig nach Vill, da sich hier auch das Schloss Rodeneck befindet. Gäste, die sich in dieser Gegend aufhalten, nehmen gerne die Gelegenheit wahr, das Schloss Rodeneck zu besichtigen. Das Schloss Rodeneck zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Schlössern Südtirols.

Die Fraktion Fill hat etwas mehr als 500 Einwohner, womit fast die Hälfte der Einwohner der gesamten Gemeinde Rodeneck im Gemeinde-Hauptort wohnen.

Allgemeines zu Vill

Der Ort Vill liegt auf einer Höhe von 885 Metern über dem Meeresspiegel und gehört zur Südtiroler Bezirksgemeinschaft Eisacktal.

Im Süden des Ortsgebietes befindet sich ein etwa 200 Meter langer Bergrücken, der an der Ost-, Süd- und Westseite steil in die Schlucht der Rienz abfällt. Auf diesem Bergrücken wurde das Schloss Rodeneck errichtet. Nördlich dieses Schlosses wurde die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt errichtet.

Nördlich von Vill befindet sich Nauders, ebenfalls eine Fraktion der Gemeinde Rodeneck. Östlich von Vill befindet sich die Rodenecker Alm, welche vor allem für Wanderfreunde ein beliebtes Ausflugsgebiet ist.

Die italienische Ortsbezeichnung von Vill lautet „Villa“.

Vill, die Wiege der Gemeinde Rodeneck

Die Geschichte der Gemeinde Rodeneck hängt eng mit der Erbauung des Schlosses Rodeneck zusammen. Das Schloss, welches die Ortschaft Vill maßgeblich prägt und auch Besucher von weit und fern anlockt, wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Friedrich I von Rodank erbaut. Zur ersten urkundlichen Erwähnung von Rodeneck kam es im Jahr 1141.

Schon damals war das Schloss Rodeneck, welches übrigens in seiner Geschichte keinem feindlichen Angriff standhalten musste, ein wichtiger strategischer Stützpunkt. Damit hatte schon damals die heutige Ortschaft Vill eine große Bedeutung in dieser Gegend.

Heute zentriert sich alles Wesentliche der Gemeinde Rodeneck auf die Ortschaft Vill. Neben den gemeindlichen Einrichtungen (vom Rathaus bis zum Informationsbüro) können Urlaubsgäste auch aus einer Reihe an Hotels und Pensionen ihr Urlaubsdomizil auswählen.

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Im Süden des Ortsgebietes von Vill befindet sich direkt vor dem Schloss Rodeneck die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Direkt an die Kirche grenzt der Friedhof.

Die Pfarrkirche wurde Anfang der 1180er Jahre im romanischen Stil erbaut. Die Weihung der Kirche erfolgte im Jahr 1184. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde der Kirchenbau durch eine neue Kirche, welche im spätgotischen Stil erbaut wurde, ersetzt. Diese Kirche erhielt ein dreischiffiges Langhaus mit einem Chor.

Im Jahr 1687 wurde durch ein Unwetter der Pfarrturm schwerbeschädigt, als dieser von einem Blitz getroffen wurde.

Der Felsen, auf dem die Kirche und auch das im Süden befindliche Schloss Rodeneck erbaut wurde, fällt steil in die Rienzschlucht ab. Teile dieses Felsen lösten sich im Jahr 1688. In diesem Zuge wurden Teile des umliegenden Friedhofs und auch ein Teil der Kirche mit in die Tiefe gerissen. Behoben wurde der Schaden in der Folgezeit dadurch, indem eine Stützmauer zur Sicherung der Abbruchstelle gebaut wurde.

In den Jahren 1794/1795 wurde die Kirche durch einen Anbau an der Westseite verlängert.

Im Jahr 1983 wurde die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt restauriert.

Direkt am Friedhof bei der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt befindet sich auch die Friedhofskapelle, welche im Jahr 1697 errichtet wurde.

St. Blasius-Kirche

Neben der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt befindet sich mit der St. Blasius-Kirche ein weiteres Gotteshaus in Vill. Diese Kirche ist in der Ortsmitte von Vill zu finden und kann, wenn man von Norden kommend nach Vill fährt, auf der rechten Seite (in der Rodeneckstr. bzw. Via Rodengo) erreicht werden.

Die St. Blasius-Kirche wurde im Jahr 1325 erstmals urkundlich erwähnt und wird als Vorläuferin der heutigen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt angesehen. Die Kirche wurde dem Heiligen Blasius geweiht, der als der Schutzpatron gegen Halskrankheiten gilt.

Heute gehört die St. Blasius-Kirche zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt.

Wer sich die Kirche St. Blasius von innen ansehen möchte, der kann eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Holzdecke und einen barocken Altar bestaunen. Die Fresken zeigen die vierzehn heiligen Nothelfer und die Szene der Verkündigung (Mariä Verkündigung).

Das Schloss Rodeneck

Das im 12. Jahrhundert erbaute Schloss Rodeneck lockt heute zahlreiche Besucher nach Vill, die das Schloss jährlich von Mai bis Oktober im Rahmen einer geführten Besichtigung erkunden können. Eine Hauptattraktion des Schlosses ist der Freskenzyklus des Ywain, der zu den ältesten profanen Wandmalereien im gesamten deutschen Sprachraum zählt.

Näheres kann unter Schloss Rodeneck nachgelesen werden.

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