Schabs | Natz-Schabs

 Schabs, der Hauptort der Südtiroler Gemeinde Natz-Schabs

Im Südtiroler Eisacktal befindet sich die Gemeinde Natz-Schabs, die aufgrund ihres intensiven Apfelanbaus und den unzähligen Apfelbäumen, die hier zu finden sind, als das Apfel-Hochplateau Südtirols bezeichnet wird.

Der Ort bzw. die Fraktion Schabs ist der Hauptort der Gemeinde Natz-Schabs. Dementsprechend ist hier auch das Rathaus der Gemeinde zu finden (Peter-Kemenater-Str. 18, I-39040 Natz-Schabs).

Schabs bildet zusammen mit den Orten Natz, Viums, Raas und Aicha die Gemeinde Natz-Schabs. Zur Ortschaft Schabs gehören die Ortsteile Schabs Dorf, Förche und Raut. Von den insgesamt etwa 3.300 Einwohnern, welche die Gemeinde Natz-Schabs zählt, wohnen in Schabs mehr als 1.000 Einwohner. Damit ist Schabs als Hauptort der Gemeinde auch die einwohnerstärkste Fraktion.

Die italienische Ortsbezeichnung von Schabs lautet „Sciaves“.

Die geographische Lage von Schabs

Schabs liegt auf einer Höhe von 772 Metern über dem Meeresspiegel.

Die Ortschaft Schabs liegt im Südtiroler Eisacktal und damit im nördlichen Teil von Südtirol. Natz befindet sich etwa vier Kilometer in südöstlicher Richtung. Die Bischofsstadt Brixen ist etwa sieben Kilometer in südlicher Richtung entfernt und mit dem Auto in etwa zehn Minuten von Schabs aus zu erreichen. Aicha und Spinges befinden sich in nordwestlicher Richtung von Schabs.

Geschichtliches zu Schabs

Schabs war bis zum Jahr 1929 eine eigenständige Gemeinde. In diesem Jahr kam es dann zur Fusion, also zum Zusammenschluss, mit der bis dahin ebenfalls eigenständigen Gemeinde Natz, sodass die Gemeinde Natz-Schabs entstand. In diesem Zuge wurden Kranebitt und Elvas, welche bis dahin zur Gemeinde Natz gehörten, der Stadt Brixen zugeordnet.

Die Siedlungsgeschichte der Gegend von Schabs reicht sehr weit in die Vergangenheit zurück. Schon aus der Zeit zwischen 800 bis 400 vor Christus sind in diesem Gebiet Nachweise von prähistorischen Anlagen gefunden worden. Die Menschen hatten daher schon sehr früh die Vorzüge dieser offenen, sonnigen und nach Süden geöffneten Gebirgstrasse, auf der sich Schabs befindet, entdeckt.

Die erste Erwähnung von Schabs erfolgte im Jahr 1085. Damals wurde der Ort „Scuovis“ bezeichnet.

Der 26.07.1897 ging als „schwarzer Tag“ in die Geschichte von Schabs ein. An diesem Tag ist nach einem Blitzeinschlag beim Kellerhof das Feuer ausgebrochen und hat sich schnell verbreitet. Der Dorfbrand hat nahezu das gesamte Dorf erfasst und nur wenige Häuser – darunter auch die Kirche – verschont gelassen.

Heute spielt Schabs eine bedeutende Rolle im Fremdenverkehr.

Sehenswertes in Schabs

Pfarrkirche zur Heiligen Margaretha

In Schabs befindet sich die Pfarrkirche zur Heiligen Margaretha. Die erste Kirche soll bereits im Jahr 1281 geweiht worden sein. Allerdings stammte die erste urkundliche Erwähnung der Kirche aus dem Jahr 1330. Die Kirche, welche im Jahr 1281 geweiht wurde, war eine romanische Kirche.

Im Jahr 1455 wurde durch Bischof Nikolaus Cusanus eine gotische Kirche geweiht.

So wie sich die Pfarrkirche heute zeigt, wurde sie um die Jahrhundertwende vom 15. in das 16. Jahrhundert erbaut.

Die Namenspatronin der Kirche – die Heilige Margaretha – ist auf dem Hochaltar zu sehen. Zudem zeigt das Deckengemälde der Kirche, welches von Johann Mitterwurzer um das Jahr 1787 – zu dieser Zeit erfolgte eine barocke Umgestaltung des Kircheninneren – geschaffen wurde, neben der Heiligen Katharina die Namenspatronin.

Im Jahr 1952 wurde Schabs zur Pfarrei erhoben.

Im Jahr 2003 wurde die Pfarrkirche durch einen modernen Anbau an der Westweite vergrößert, womit in der Kirche Platz für mehr Besucher geschaffen wurde.

Dort, wo sich heute die Pfarrkirche befindet, wurde um das Jahr 1000 durch archäologische Grabungen eine vorromanische Kapelle nachgewiesen.

Ölbergkapelle

In Schabs befindet sich die Ölbergkapelle. Diese Kapelle befindet sich nordwestlich von Schabs und verfügt über einen hohen Giebeldachreiter mit einer Doppelzwiebel.

Kapelle Urlaubsstöckl

Ebenfalls nordöstlich von Schabs auf etwa halbem Weg zur Ölbergkapelle und am Südhang des Spingeser Bergs befindet sich die Kapelle Urlaubsstöckl.

Bei der Kapelle Urlaubsstöckl handelt es sich um eine schlicht gehaltene Wallfahrtskapelle. Die Altarkomposition nimmt die ganze Höhe und Breite der Kapellennordwand ein und behandelt das Thema „Abschied“ (gleichbedeutend „Urlaub“). Konkret wird der Abschied – die Beurlaubung – von Jesus von seiner Mutter Maria gezeigt.

Geburtshaus Peter Kemenater

In unmittelbarer Nähe zum Ortszentrum von Schabs befindet sich der ehemalige Sternwirt. Bei diesem Gebäude handelt es sich um das Geburtshaus von Peter Kemenater, der neben Andreas Hofer als einer der bedeutendsten Freiheitskämpfer Südtirols gilt. Peter Kemenater – der Sternwirt von Schabs – führte mit seinen Verbündeten die Freiheitskämpfe um das Jahr 1800 gegen die Franzosen und Bayern.

Heute ist die Schützenkompanie von Schabs nach Peter Kemenater benannt.

Das Rathaus der Gemeinde Natz-Schabs

Da Schabs der Hauptort der Gemeinde Natz-Schabs ist, befindet sich hier auch das Rathaus. An der Stelle im Ortszentrum befand sich ursprünglich das „Hoferhaus“. In der Zeit zwischen 1974 bis 1978 wurde das Rathausgebäude neu aufgebaut. In diesem Zuge wurde unter anderem auch das Verkehrsbüro, ein Mehrzwecksaal und ein Arztambulatorium in dem Rathausgebäude untergebracht. Im Jahr 2011 und 2012 erfolgte einen Umbau und energetische Sanierung des Rathausgebäudes.

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