Schloss Friedburg

Das Schloss Friedburg im Eisacktal in Südtirol

Eines der auffälligsten Bauten von Kollmann, der Fraktion der Gemeinde Barbian im Südtiroler Eisacktal, ist das Schloss Friedburg. Das Gebäude zeigt sich auffallend mit der Fassade mit einem rötlich-weißen Schachbrettmuster und den Zinnen bereits von Weitem und zieht die Blicke der interessierten Besucher an.

Die Geschichte des Schlosses

Die Geschichte des heutigen Schlosses Friedburg reicht bis ins ausgehende 15. Jahrhundert zurück. Erzherzog Sigismund der Münzreiche ließ in den Jahren 1480 bis 1483 die Friedburg als Zollstätte errichten. Der Erbauungsort wurde damals strategisch ausgewählt. An dieser Stelle im Eisacktal begann mit dem Kuntnerweg die mittelalterliche Kaiserstraße (über Saubach und dem Ritten) in Richtung Bozen, weshalb viele Reisende diese Hauptverbindungsstraße und damit auch die Friedburg passieren mussten.

Das gewaltige Bauwerk, wie es sich heute noch zeigt, diente jedoch nicht nur zur Durchfahrt der vielen Reisenden, sondern auch als Übernachtungsmöglichkeit. Hier konnten sich die Reisenden – wozu auch Gelehrte, Fürsten, Herzöge und Könige gehörten – von ihren bisherigen Reisestrapazen erholen und für die Weiterfahrt neue Kräfte sammeln. Oftmals wurde die Friedburg als „Zollhaus“ oder „Burgfrieden“ bezeichnet.

Zu einem Erweiterungsbau kam es zur Jahrhundertwende zum 16. Jahrhundert. In den Jahren von 1494 bis 1508 kam es unter Kaiser Maximilian I. zum Zubau des Nordtraktes, der Kapelle, des Gegenschreiberhaus und der Tormauern.

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Teile der Friedburg wurde durch einen Brand im Jahr 1518 zerstört. Die Schäden konnten jedoch im gleichen Jahr wieder beseitigt werden.

In den Jahren 1558 bis 1564 ließ Kaiser Ferdinand I. die Fassade in dem rötlich-weißen Schachbrettmuster bemalen und verlieh dem Gebäude damit ein unverwechselbares Aussehen. Diese Fassadengestaltung konnte im Rahmen von Renovierungsarbeiten im Jahr 1979 wieder freigelegt werden, wodurch sich das Schloss Friedburg heute noch in seiner damaligen und eigenartigen Farbgestaltung zeigt.

Zu einer erneuten Erweiterung der Friedburg kam es im 17. Jahrhundert durch die Vergrößerung des Nordtraktes.

Als „Schloss“ wurde die Friedburg erstmals im Jahr 1853 bezeichnet, als diese verkauft wurde.

Nachdem das Zollwesen im 19. Jahrhundert eingestellt wurde, wurde das Schloss Friedburg als Schule und Kindergarten genutzt. Während der Weltkriege war in der Friedburg ein Lazarett untergebracht.

Das Gegenschreiberhaus

Das Gegenschreiberhaus, welches zur Jahrhundertwende vom 15. zum 16. Jahrhundert im Zuge des ersten Erweiterungsbaus errichtet wurde, zeigt sich heute mit einer schlichten, weißen Fassade. In dem Haus war der sogenannte Gegenschreiber beherbergt. Ein Gegenschreiber war ein Kontrollbeamter, der bei der Verzollung durch die Übernahme der Buchführung und weiterer Verwaltungsaufgaben behilflich war. Zudem kontrollierte er auch die Geldgebarungen des Zöllners.

Heute befindet sich das Gegenschreiberhaus im Besitz der Gemeinde Barbian und beherbergt neben einer Bibliothek, einem Probelokal der Musikkapelle inklusive Vereinssaal auch Altenwohnungen.

Das Schloss Friedburg heute

Heute ist das Schloss Friedburg wieder öffentlich zugänglich. In dem historischen Gemäuer sind eine Pension und eine Pizzeria untergebracht.

Die Pension verfügt insgesamt über 15 Zimmer.

In der Pizzeria werden die Gäste in den rustikalen Gasträumen oder auch im Biergarten mit Südtiroler Gerichten und Steinofenpizzen kulinarisch verwöhnt. Der Rittersaal bietet für größere Feiern – von Geburtstags- über Familienfeiern bis hin zu Hochzeiten – einen passenden Rahmen.

Tipp

Wer sich das Schloss Friedburg ansieht, dem wird auch ein Besuch der Trostburg empfohlen. Die Trostburg befindet sich nur etwa zwei Kilometer entfernt auf der anderen Seite (der östlichen Seite) des Eisacks. Die Trostburg kann besichtigt werden und beherbergt auch das Südtiroler Burgenmuseum. Näheres kann unter Trostburg nachgelesen werden.

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