Die Burg Branzoll im Eisacktal in Südtirol
Im Zentrum von Klausen im Südtiroler Eisacktal befindet sich die Burg Branzoll. Verlässt man die Pfarrkirche zum Heiligen Apostel Andreas in Klausen, blickt man direkt auf die historische Burganlage, welche sich hinter den Häusern erhebt.
Die Burg Branzoll befindet sich zwischen der Staatsstraße 12 (Straße, welche von Brixen nach Bozen führt) und dem Eisack. In unmittelbarer Nähe der Burg Branzoll beginnt auch der Gehweg, der zum Kloster Säben hinaufführt.
Wenngleich die Burg Branzoll nicht eine derart erhabene Stellung einnimmt, wie das Kloster Säben, das sich auf einer Anhöhe befindet und damit schon von weitem sichtbar ist, sollte die Burg dennoch Beachtung finden.
Bei der Burg Branzoll – das teilweise auch als „Schloss Branzoll“ (auf Italienisch: „Castello Branzoll“) bezeichnet wird – handelt es sich um eine kleine Burganlage; die Burg selbst wurde etwa zur Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Leider ist die Burganlage nicht frei zugänglich und kann damit auch nicht besichtigt werden, da sich diese im Privatbesitz befindet.
Details zur Burg Branzoll
Bei der Burg Branzoll handelt es sich um eine kleine und überschaubare Burg, die auf der natürlichen Anhöhe am Fuße des Säbener Berges errichtet wurde.
Die kleine Kernburg wird von der Vorburg, die heute als Garten angelegt ist und einen Zwinger geschützt. Der Zwinger hatte die Vorburg und die Kernburg verbunden.
Der Bergfried hat eine Höhe von mehr als 20 Meter. Der Bergfried wird auch „Burghauptmannsturm“ bezeichnet, da in den Jahren von 1533 bis 1671 die Hauptleute und Unterhauptleute von Säben dort ihren Sitz hatten.
Die Geschichte der Burg Branzoll
Die Burg Branzoll wurde in den 1250er Jahren durch die Herren von Säben errichtet. Hierfür hatte man den natürlichen Hügel am Fuße des Säbener Berges gewählt. Dem ist ein Konflikt zwischen dem Bischof und den Säbenern vorausgegangen; dieser Konflikt hielt bis zum Jahr 1304 an.
Der Bischof von Brixen, Ulrich Pustl, kaufte im Jahr 1409 die Hälfte der Burg Branzoll von Jörg von Säben-Velthurns. Im Jahr 1465 ging die andere Hälfte nach dem Tod von Oswald von Säben-Reifenstein auf den Bischof über.
Zu einer großen Zerstörung der Burg Branzoll kam es im Jahr 1671. In diesem Jahr wütete ein Feuer und hatte nahezu die gesamte Burganlage zerstört. Lediglich der Bergfried und die Palasgrundmauern blieben einigermaßen verschont. In der Folgezeit kam es immer mehr zum Verfall der Burg. Im Jahr 1706 stellte man sogar Überlegungen an, die Burg vollständig zu entfernen, was dann jedoch nicht umgesetzt wurde. Stattdessen plante man den Wiederaufbau, der sich zunächst nur auf Sicherungsmaßnahmen beschränkte. Zum Einsturz weiterer Mauern kam es in den Jahren 1791 und 1802, da man aus dem Burggebäude Steine entnommen hat.
Im Jahr 1871 erhielt die Stadt Klausen die Ruine Branzoll von der bischöflichen Verwaltung als Geschenk. Im Jahr 1895 wurde die Branzoll vom Burgenforscher Otto Piper gekauft, was in der Folgezeit einen Wiederaufbau mit sich brachte. Dieser Wiederaufbau war im Jahr 1907 so weit fortgeschritten, dass der Käufer selbst in die Burg eingezogen ist.
Nachdem Otto Piper die Burg Branzoll im Jahr 1911 verkaufte, kam es in der Folgezeit zu mehreren Besitzerwechsel. Der letzte Besitzerwechsel erfolgte im Jahr 1982, als die Familie Leitner die Burg – die sie heute noch besitzt – erworben hatte.