Dreikirchen

Dreikirchen in der Gemeinde Barbian

Dreikirchen ist ein kleiner Weiler in der Gemeinde Barbian im Südtiroler Eisacktal. In dem Weiler, der auf einer Höhe von etwa 1.200 Metern über dem Meeresspiegel liegt, befinden sich nur wenige Häuser bzw. Höfe. Den Namen hat Dreikirchen von dem besonderen Kirchenbau erhalten. Hier wurden nämlich drei Kirchen unmittelbar aneinander gebaut, sodass man auf den ersten Blick den Eindruck hat, dass es sich um einen einzigen Kirchenbau handelt.

Wann genau der Weiler entstanden ist bzw. wann hier erstmals Menschen gesiedelt haben, kann heute nicht genau nachvollzogen werden. Da in Dreikirchen allerdings die erste Kirche bereits im 13. Jahrhundert erbaut wurde, ist mit dem Weiler von Barbian eine mehrere Jahrhunderte lange Geschichte verbunden. Anhaltspunkte im Zusammenhang mit der Geschichte von Dreikirchen geben die drei Kirchen. Allerdings können die gewonnenen Informationen lediglich Mutmaßungen sein; gesicherte Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Geschichte Dreikirchens gibt es leider nicht. So kann beispielsweise angenommen werden, dass hier ein vorrömisches Quellheiligtum war. Die Mutmaßungen reichen aber bis hin zur Annahme einer römischen Kultstätte, die von irischen Missionaren zu Kirchen umfunktioniert wurden.

Im Mittelalter wurde in Dreikirchen Eisen abgebaut. Dieses Eisen wurde in einem Erzstadel gelagert. Der Erzstadel wurde etwa im Jahr 1300 erwähnt. Nur 15 Jahre später ist jedoch nicht mehr von einem Erzstadel, sondern von einem Gasthof die Rede. Der Gasthof soll schon damals gut besucht worden sein, weil hier eisenalaunhaltige Heilquellen vorzufinden waren. Aufgrund dieser Heilquellen ist heute auch von „Bad Dreikirchen“ im Zusammenhang mit dem Barbianer Weiler die Rede.

Die drei Kirchen von Dreikirchen

Was die Menschen damals veranlasste, drei Kirchen direkt zusammen zu bauen, ist heute nicht bekannt. Die drei Kirchen entstanden zu unterschiedlichen Zeiten. Das genaue Erbauungsdatum ist nicht bekannt. Allerdings dürfte die Erbauungszeit der drei Kirchen nicht weit auseinander liegen. Aufgrund dessen, dass es sich um relativ kleine Kirchen handelt, werden diese oftmals auch „nur“ als Kapellen bezeichnet.

  • Dreikirchen
  • Dreikirchen innen
  • Dreikirchen Innenaufnahme

Genaue Daten hat man von der Kirche Sankt Gertraud. Diese wurde nämlich erstmals bereits im Jahr 1237 urkundlich erwähnt. Damit müsste es sich bei der St. Gertraud-Kirche um die älteste der drei Kirchen handeln. Nur geringfügig jünger dürfte die Kirche sein, welche dem Heiligen Nikolaus geweiht wurde. Die jüngste Kirche ist die Magdalenenkirche. Deren Erbauungszeit war erst im 15. Jahrhundert. Vermutungen zufolge stand die Magdalenenkirche ursprünglich an einem anderen Ort, welche durch eine Mure verschüttet wurde. Anschließend ist diese bei den anderen zwei Kirchen – der St. Gertraud-Kirche und der Kirche zum Heiligen Nikolaus – erneut erbaut worden.

Die drei Kirchen wurden damals von Einsiedlern spirituell betreut. Die Einsiedelei wurde unter der Herrschaft von Joseph II. aufgelöst.

Wer die drei Kirchen von innen besichtigen möchte, der kann sich im unmittelbar neben den Kirchen befindlichen „Messnerhof“ die Kirchenschlüssel besorgen. Auf Nachfrage werden seitens des Messnerhofes auch Führungen durch die drei Kirchen angeboten. In den Kirchen – vor allem in der Gertraud-Kirche und der Nikolaus-Kirche – sind vor allem die reichen Fresken sehenswert.

Autofreier Weiler

Wer nach Dreikirchen möchte, kann dies nicht mit dem eigenen PKW tun. Dreikirchen kann lediglich zu Fuß erreicht werden. Hierzu bietet sich der Rundweg an, welcher in Barbian beginnt und auch an den Wasserfällen von Barbian vorbeiführt.

Wer in einem der Gasthöfe von Dreikirchen seinen Urlaub verbringen möchte und aufgrund des Gepäcks oder aus anderen Gründen nicht nach Dreikirchen wandern bzw. laufen kann, dem steht als einzige Alternative ein Taxi zur Verfügung. Dadurch, dass man in den Weiler nicht mit dem eigenen PKW fahren darf, ist Dreikirchen absolut frei von Verkehrslärm, welches vor allem den Besuchern und Urlaubern zugute kommt.

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