Lüsen

Die Gemeinde Lüsen im Lüsner Tal

Die Gemeinde Lüsen befindet sich in Südtirol im gleichnamigen Lüsner Tal. Das Lüsner Tal wiederum ist ein Seitental des Eisacktals, womit sich die Gemeinde Lüsen innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Eisacktal befindet.

Lüsen und wandern bzw. Lüsner Tal und Wandertal sind in dieser Gegend inmitten der Dolomiten fast als Synonyme zu verstehen. Umgeben von Almen und den westlichen Dolomiten bieten sich für Gäste von Lüsen traumhafte Wanderwege an. Bei den Wanderungen kann die Natur erlebt werden und es bieten sich beste Bedingungen für Erholung.

Allgemeines zu Lüsen

Lüsen – auf Italienisch: „Luson“ – liegt auf einer Höhe von 972 Metern über dem Meeresspiegel und hat etwas mehr als 1.500 Einwohner.

Der Hauptort der Gemeinde Lüsen ist „Lüsen Dorf“. Zur Gemeinde gehören noch die Ortsteile Rungg, Kreuz, Huben, Petschied, Berg und Flitt. Hierbei handelt es sich auch „nur“ um Ortsteile, jedoch um keine Fraktionen.

Die Stadt Brixen, die bekannte Bischofsstadt des Eisacktals in Südtirol, befindet sich ein einer Entfernung von etwa 14 Kilometern südwestlich von Lüsen.

  • Lüsen
  • Lüsen Kirche
  • Lüsen Wegkreuz

Im Süden von Lüsen befindet sich die Plose, der bekannte Gebirgsstock mit seinen drei Gipfeln Pfannspitze, Telegraph und Gabler; letzterer Gipfel mit einer Höhe von 2.576 Metern über dem Meeresspiegel ist zugleich der höchste Punkt des Gemeindegebietes von Lüsen. Die Plose ist auch aufgrund des Plose Mineralwassers, welches hier gefördert wird, bekannt. Aber auch das Skigebiet Plose ist ein beliebtes Skigebiet, welches zahlreiche Wintersportler anlockt.

Der Peitlerkofel befindet sich südöstlich der Gemeinde Lüsen. Die umliegenden Lüsner Berge sind eine Berggruppe, die zu den Dolomiten gehören. Die Lüsner Berge, auf der sich auch die Lüsner Alm – die längsten Hochalm Südtirols – befindet, erstreckt sich auf der östlichen Seite des Gemeindegebiets von Lüsen.

Um nach Lüsen zu gelangen, nimmt man die Straße vom Brixner Becken nordostwärts, die in das Lüsner Tal führt. Diese Straße wurde erst im Jahr 1972 erbaut; seitdem ist die Gemeinde mit dem eigenen Auto gut erreichbar. Auch ein Bus pendelt regelmäßig zwischen Brixen und Lüsen.

Lüsen, Urlaubsort für Wanderer

Wer in Südtirol einen erlebnisreichen und erholsamen Wanderurlaub verbringen möchte, ist in Lüsen genau richtig. Lüsen selbst bietet eine Reihe an Unterkünften, unter denen sich auch gehobene Wellnesshotels befinden. Aber auch klassische Bergbauernhöfe, ein Bauernhof mit Streichelzoo und Anbieter von Ferienwohnungen bieten in Lüsen Unterkünfte an, unter denen die Urlaubsgäste ihr Urlaubsdomizil auswählen können.

Lüsen, das Lüsner Tal und die Lüsner Alm bieten hervorragende Bedingungen für wunderbare Wanderungen. Daher wird Lüsen oftmals und auch zu Recht als das Südtiroler Wandertal bezeichnet. Angefangen von der Lüsner Alm, über die Plose bis hin zur Puez-Geisler-Gruppe, die sich am Talschluss des Lüsner Tales befindet, stehen hier Wandermöglichkeiten zur Verfügung, die den Urlaub absolut abwechslungsreich gestalten lassen.

Trotz der Ruhe und der Lage der Gemeinde Lüsen, die fern von Alltagsstress und Hektik liegt, ist das Eisacktal schnell zu erreichen. So ist die Stadt Brixen, die eine Reihe an Sehenswürdigkeiten – von historischen Gebäuden bis hin zu Museen – bereithält, schnell zu erreichen.

Im Sommer ist das Naturbad von Lüsen mit einer großen Rutsche ein Highlight. In diesem Bad können sich Gäste nach einer erlebnisreichen und kräftezehrenden Wanderung wieder neue Kräfte sammeln und den Tag ausklingen lassen.

Sehenswertes in Lüsen

Das Ortsbild von Lüsen ist gepflegt und schön. Die umliegende Gegend ist von grünen Hängen und Wälder umgeben, bei denen sich auch die Gipfel der Dolomiten zeigen. Die Gegend und das Panorama von Lüsen sind bereits eine Sehenswürdigkeit für sich, was einen Besuch des Ortes empfehlenswert macht. Hier können Besucher schnell nachvollziehen, dass sich die Urlaubsgäste in dieser Gemeinde bestens erholen und neue Kräfte für den Alltag sammeln können.

Kirchen

Maßgeblich wird das Ortsbild von der Pfarrkirche geprägt. Die Pfarrkirche wurde dem Heiligen Georg geweiht. Sehenswert in der Kirche ist das aus dem 14. Jahrhundert stammende Taufbecken und die drei Holzaltäre.

Die Pfarrkirche zum Heiligen Georg zeigt sich heute im barocken Stil; die Kirche wurde in den Jahren 1773 bis 1775 barockisiert.

Im Jahr 1902 wurde die Kirche durch einen Brand in weiten Teilen zerstört, sodass es in der Folgezeit zum Wiederaufbau und einer Erweiterung der Kirche kam.

Ein zweites Gotteshaus ist die St. Kilian-Kirche, bei der sich auch der Friedhof befindet. Bei dieser Kirche handelt es sich um die einzige Kilian-Kirche Tirols. Dieses Gotteshaus wurde erstmals im Jahr 1243 – damals noch als Kapelle – genannt. Zu einer Vergrößerung kam es im 15. Jahrhundert.

Pardeller-Mühle

In dem Tal von Lüsen gab es einmal insgesamt 33 Wassermühlen. Heute ist die Pardeller-Mühle die letzte Mühle, die noch erhalten geblieben ist.

Die Pardeller-Mühle (auch Stricker Mühle), die im Jahr 1758 erbaut wurde und heute im Besitz von vier Bauern ist, ist heute eine Schau-Mühle. Die Mühle kann bei einer kulturellen Dorfwanderung besichtigt werden. Sie arbeitet heute noch, wie sie damals zum Mahlen von Getreide im Einsatz war.

Für die Dorfwanderung müssen sich die Gäste bzw. Interessierte beim örtlichen Tourismusverein anmelden.

Die Geschichte von Lüsen

Dass es sich bei der Gemeinde Lüsen um alles andere als ein Neubaugebiet handelt, zeigt ein Blick auf deren Geschichte. Die Gemeinde Lüsen wurde schon im Jahr 893 (genau am 31.05.893) urkundlich erwähnt. Wann es genau zur ersten Besiedlung dieser Gegend des heutigen Gemeindegebietes kam, kann nicht mehr genau nachvollzogen werden. Man geht jedoch davor aus, dass die ersten Höfe im Lüsner Tal um das Jahr 990 nach Christus entstanden sind.

Heute pflegt die Gemeinde Lüsen eine Partnerschaft mit der Gemeinde Steffenberg im Landkreis Marburg-Biedenkopf (Deutschland, Hessen). Diese Partnerschaft besteht seit dem Jahr 1979.

Brandkatastrophe im Jahr 1921

Am 10.10.1921 kam es in Lüsen zu einer katastrophalen Brandkatastrophe. Der Brand ist in den Abendstunden beim Krämer ausgebrochen und wurde durch den Wind so stark angefacht, dass innerhalb einer Stunde das gesamte Zentrum von Lüsen in Flammen stand. Die Feuerwehren konnten den Flammen nichts entgegensetzen, sodass 14 Wohnhäuser, vier Futterhäuser und auch die Kirche zerstört wurden. Insgesamt wurden 129 Einwohner obdachlos und der Wiederaufbau hatte sich – bedingt durch die damalige Wirtschaftskrise und den Zweiten Weltkrieg – über Jahrzehnte erstreckt.

Verheerende Unwetterkatastrophe im Jahr 1966

Auch das Jahr 1966 ist als schwarzes Jahr in die Chronologie der Gemeinde Lüsen eingegangen. In diesem Jahr wurde Lüsen von der Unwetterkatastrophe getroffen.

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